Page 37 - Sessionsheft 2019 - 2020
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Eine alte Dorfschule aus preußischer Zeit.

      Oder tausche Rosskastanien gegen Linde







      Bauplatz, dessen Umfeld sogar noch Baupo-
      tential für Erweiterungen bot.


      Das  war eine  sehr  weitblickende  Entschei-
      dung, denn der stete Zuwachs an Einwoh-
      nern ließ schon erahnen, dass dies nicht der
      letzte Neubau werden sollte. Zunächst erbaute
      die Gemeindeverwaltung 1895 nur den nörd-
      lichen Teil des heutigen Schulgebäudes Engel-
      straße 50. Dazu wurde auch ein neuer Schul-
      hof vor dem Neubau angelegt. Die notwendige       Die Grundschule im Jahre 1904.
      Beschattung besorgten drei neu in Reihe ge-
      pflanzte  Rosskastanien,  von  denen  zwei  aus  zutreten, wurden die nicht unbedingt in der
      Platzgründen im Laufe der Zeiten gewichen  Landwirtschaft benötigten Gebäude oder auch
      sind. So konnte sich der mittlere der drei Baum-  Gebäudeteile gewinnbringend zu Wohnräu-
      Brüder zu einem prächtigen Solitär entwickeln.  men umgebaut. Sogar in den Scheunen schlie-
      Am 13.04.1896 wurde das neue Gebäude be-  fen die Kostgänger. Dies waren Bergleute, die
      zogen und der Schulbetrieb nun auf zwei Be-  nicht täglich zu Ihrem Wohnplatz zurückkehr-
      triebsstätten verteilt. Zwei Oberklassen, nach  ten und nur wegen der Entfernung in der Frei-
      Geschlechtern getrennt, und eine gemeinsa-  zeit  ihr  Heimatdorf  aufsuchen  konnten.  Aus
      me Unterklasse wurden eingerichtet, und dazu  den Schaufenberger Landwirten wurden so
      konnten nun weitere Wohnräume für das Lehr-  auch Vermieter und Herbergsväter. 1908 konn-
      personal angeboten werden. Außerdem wurde  te man beim Schadfeuer in der Gaststätte Wil-
      jeder Lehrerfamilie hinter dem neuen Gebäude   helm Weinberg die in der Scheune schlafenden
      Gartenland für die Selbstversorgung mit Obst  Bergleute mit letzter Kraft retten. Auch die pri-
      und Gemüse zur Verfügung gestellt.    vate Bautätigkeit wurde durch die Gemeinde
                                            und den Zechenverwaltungen angeregt. In den
      Nur 6 Jahre später, 1902, war auch der Südflü-  Schaufenberger Dorfstraßen wurden sukzessi-
      gel bezugsfertig, so dass sich 1903 folgendes  ve die vorhandenen Baulücken zwischen den
      Bild bot. Die Bergbauindustrie in Alsdorf und  Bauernhöfen mit den damals modernen, sog.
      Mariadorf boomte weiter und der Zuzug von  „Drei-Fensterhäusern“ (mit Ziegenstall und ex-
      ortsfremden Arbeitskräften hielt weiter an. Um  ternem Plumpsklo) geschlossen.
      dem  größeren  Wohnraummangel  entgegen-


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