Page 37 - Sessionsheft 2020 - 2021
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Ein Beitrag zur Geschichte des
Schaufenberger Hofes und seiner Bewohner
Das alte Bauernhaus wurde niedergelegt und weilige Besitzerfamilie gaben (z.B. Gronsfelder
von der Gemeinde angekauft, um die Straßen- Hof, Harffer Hof, Walbotter oder Bassenheimer
führung der Kreuzung Hauptstr./Luisenstraße Hof, Spiesser Hof). 1812 hatte ihn laut Einwoh-
mit der Hoengener Straße verbessern zu kön- nerliste die frühere Pächterfamilie Johann Pe-
nen. Dieser Kreuzungsbereich wurde auf die ter! Nüssgens und Maria Catharina Carduck in
heutige Straßenhöhe angehoben. Die viele Besitz. Sie beschäftigte damals ständig sechs
Jahre dort vorhandene Bushaltestelle des Orts- Dienstknechte und zwei Mägde. Zu den Ern-
verkehrs markiert ungefähr den alten Bauplatz tezeiten wurde der Personalbestand bedarfs-
des Hofes. Die ursprüngliche Trassenhöhe der gerecht mit Tagelöhnern vermehrt. Zum Ver-
Hauptstraße lässt auch heute noch ein Blick in gleich: Der gegenüberliegende Bauernhof der
den unteren Teil der Hoengener Straße („do Familie Jennes/Merx führte nur einen Knecht
Kank“) erahnen. sowie eine Magd als Angestellte auf. Alle an-
deren Höfe in Schaufenberg wirtschafteten da-
Das größte landwirtschaftliche Anwesen in mals nur mit den Arbeitskräften aus der ei-
Schaufenberg war seit alters her der Schau- genen Familie. Als der älteste Sohn Johann
fenberger Hof. Gelegen im Unterdorf an der Mathias Nüssgens 1799 die Bewirtschaftung
Hauptstraße/Ecke Luisenstraße bewirtschafte- des durch die französische Armee-Verwaltung
te er im Schaufenberger Feld eine recht gro- beschlagnahmten Schlosses Kellersberg über-
ße Anzahl von Ackergrundstücken. Die Ge- nahm, arbeitete sein Bruder Bartholomäus wei-
markung Schaufenberg reichte damals bis an ter auf dem elterlichen Hof in Schaufenberg.
den heutigen Grenzweg heran. Seit 1955 steht Nach dem Tode seiner Eltern zog er sich auf
hier die Bergarbeiter-Siedlung Ost. Der Schau- den Besitz seiner Schwiegereltern Plum nach
fenberger Hof beschäftigte zahlreiche Knech- Bettendorf zurück.
te und Dienstmägde. Ursprünglich gehörte er
wohl dem jeweiligen Kellersberger Schlossher- Die Besitzverhältnisse des Hofes waren ver-
ren aus der Familie von Gronsfeld-Nievelstein, strickt und sind heute letztlich nicht mehr ein-
die ihn allerdings später dem Alsdorfer Burg- wandfrei darstellbar. Um 1855 übernahm den
herrn Wilhelm von Harff übertrugen. In der Hof eine Anna Margaretha Hubertina Meyers
Folge wechselte er in fast jeder Generation den mit ihrem 1. Ehemann Mathias Josef Goertz
Besitzer, weil er wohl als Mitgift von Töchtern aus Warden. Ihre Mutter hieß Anna Maria Bau-
immer wieder an die Familien der Ehemän- sen und diese hatte ihre eigenen Erbansprüche
ner fiel. Er trug im Laufe seiner Geschichte vie- an dem Anwesen wohl von ihrer Mutter Anna
le Namen, die immer einen Hinweis auf die je- Maria Nüssgens erhalten.
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37 KG Schaufenberg 1937 e.V. KG Schaufenberg 1937 e.V. 37