Page 41 - Sessionsheft 2020 - 2021
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Ein Beitrag zur Geschichte des
Schaufenberger Hofes und seiner Bewohner
pachtete die Erbengemeinschaft Goertz
zunächst den neuen Hof an den Land-
wirt Peter Hein aus Swistal-Miel. Er war
als zweiter Sohn eines wohlhabenden
Gutsbesitzers in der Nachfolge benach-
teiligt und suchte daher anderorts eine
adäquate Existenz. Da kam ihm die Of-
ferte aus Schaufenberg gerade recht.
Mit seiner aus Eschweiler stammenden
Ehefrau und den beiden Kindern über-
nahm er die neue Aufgabe. Fünf weitere
Abendliches Melken auf der Hauswiese (um 1933). Kinder folgten bis 1911. Darunter auch
Zwillingstöchter, von denen eine aber
bereits jung starb.
Ziergiebel erhöht, und ragte in den Dachstuhl
hinein. So wurde der Dachboden mit einem 1936 erlitt die Familie einen schweren Schick-
Fenster erleuchtet. Scheune und Ställe wur- salsschlag. Der älteste Sohn Josef verstarb nach
den um einen großzügigen geschlossenen In- langer Krankheit. Zwar hatte sein Tod sich
nenhof gruppiert und entsprachen so dem al- durch jahrelanges Leiden angekündigt, den-
ten Typus einer fränkische Hofanlage. (Dieser noch kam die Mutter nur schwer darüber hin-
Baustil findet sich an weiteren zeitnah ent- weg. Am 06.06.1938 verstarb sie ebenfalls.
standenen Häusern im Ort (Schulgebäude am
Kastanienbaum, Haus Leclaire, Gasthof Polz
(Schaufenberger Eck) sowie der Bäckerei Jör-
gensen/Nellessen)
Karl Anton Goertz starb am Heiligabend 1902.
Seine Kinder und Erben zeigten kein dauerhaf-
tes Interesse an der Fortführung des Betriebes,
da sie landwirtschaftsfremde Berufe ergriffen
hatten. Auch waren die nötigen Erbauseinan-
dersetzungen mehr als kompliziert. Daher ver-
Peter Hein und seine Familie.
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41 KG Schaufenberg 1937 e.V. KG Schaufenberg 1937 e.V. 41